Philipp Fauth (* 19. März 1867 in Bad Dürkheim; † 4. Januar 1941 in Grünwald bei München) war ein Pfälzer Volksschullehrer und Astronom, der 40 Jahre lang von seinen Sternwarten in Landstuhl (Rheinland-Pfalz) und später Grünwald (Bayern) aus die internationale Mondforschung prägte. Philipp Fauth erschuf im Alleingang durch Teleskopbeobachtung eine Mondkarte im Maßstab 1:1 Million (3,5 m im Durchmesser) und arbeitete daneben an einer kuriosen Theorie zur Entstehung des Sonnensystems, der Welteislehre.

Einen guten ersten Überblick über Fauths wissenschaftliche Arbeiten lässt sich dem Wikipedia-Artikel entnehmen, eine ausführlichere Behandlung seiner Mondforschung auf 30 Seiten findet sich im (engl.) Buch von Sheehan und Dobbins (siehe Literaturverzeichnis unten). Ein deutsches Pendant dazu fehlt, die sehr persönliche (Auto)Biographie aus der Feder Philipp und Hermann Fauths, später herausgegeben von F. Litten, ist eher als familiäres Dokument zu verstehen. Hermann Fauths Artikel über seinen Vater in Sky&Telescope in englischer Sprache von 1959 finden Sie hier, Klaus Braschs Artikel von 2020 im 'Journal of the Royal Astronomical Society of Canada' von 2020 hier (ebenfalls auf Englisch). Ein kompakter, aber sehr kenntnisreicher und wissenschaftlich fundierter Artikel auf Deutsch wurde 2015 von Jürgen Boudier in einer Pollichia-Veröffentlichung geschrieben. Ich habe auch selbst einen heimatwissenschaftlichen Artikel über Philipp Fauth in der "Pfälzer Heimat" 1/2024 verfasst, einen weiteren Aufsatz von mir finden Sie hier.

2023 gab es in Philipp Fauths Geburtsstadt Bad Dürkheim eine intensive Diskussion um Fauths Verhalten im Nationalsozialismus. Eine eingehende Analyse der Argumente finden Sie in meinem oben genannten Aufsatz, die Ereignisse beim Bad Dürkheimer "Straßenkampf" von 2023 können Sie auf dieser Seite nachlesen.

Wolfgang Fallot-Burghardt, Bad Dürkheim, 2024


Fauths astronomische Arbeiten zum Mond

Philipp Fauth war ein Volksschullehrer und ein außerordentlich fleißiger Privatastronom ohne Astronomiestudium, der dank einer privaten Spende 1911 seine dritte Sternwarte (eigentlich Mondwarte) in Landstuhl in der Westpfalz mit einem neuartigen, sehr leistungsfähigen Teleskop (Schupmann-Medial, 38,5 cm-Refraktor mit exzellenter Farbtreue) ausstatten konnte, das zu seiner Zeit eines der leistungsstärksten in Deutschland war.

Philipp Fauths Arbeitsgebiet war die klassische Astronomie im sichtbaren Lichtspektrum, die insbesondere beobachtender und beschreibender Natur ist, und galt insbesondere dem Mond und dessen Kartografie, der sog. Selenografie, und den Planeten Jupiter, Saturn und Mars sowie der Sonne. Fauth war der letzte Vertreter einer Schule von deutschen Selenografen, deren bedeutendste Vertreter Tobias Mayer (1723-1762), J. Hieronymus Schröter (1745-1816), Wilh. Gotthelf Lohrmann (1796-1840), J. Heinrich Mädler (1794-1874) und J.F. Julius Schmidt (1825-1884) waren.7 Mit der Raumfahrt und den ersten Mondmissionen verlagerte sich der Schwerpunkt der Mondforschung und -kartografierung in die USA, wo sie mit einem bis dato unvorstellbaren Mitteleinsatz betrieben wurde.8

Abb. 1 rechts: Fauth bei der zeichnerischen Aufnahme am Okular seines Medial-Teleskops (LBZ Pfälzische Landesbibliothek Speyer N 18)

Spätestens nach dem Tod von Nepomuk Krieger 1902 war Fauth unbestritten der führende Selenograf (Mondkartograph) in Deutschland.9 Am bekanntesten wurden Fauths Zeichnungen von Mondlandschaften und seine Mondkarten. Die Zeichnung war der (terrestrischen) fotografischen Aufnahme in jener Zeit bei der Auflösung überlegen, da sich feine Details aufgrund der Luftunruhe ("Seeing") nicht fotografieren ließen, in der Teleskopbeobachtung aber in kurzen Momenten stiller Luft deutlich werden und sich dann abzeichnen lassen.11 Fotografische Aufnahmen litten auch unter Abbildungsfehlern (z.B. Verzeichnungen) oder Emulsionsfehlern und anderen Artefakten der Fotoplatten und waren limitierter als das menschliche Auge in der Darstellung von großen Helligkeitsunterschieden. Die gezeichnete Karte ermöglichte es, Schattenwürfe aus der Darstellung herauszunehmen oder zu vereinheitlichen, die Perspektive zu verändern und Ausschnitte unabhängig von der Aufnahme zu wählen, verlangte aber andererseits natürlich zeichnerisches Geschick vom Astronomen und war bei der Vielzahl der zu zeichnenden Strukturen selten völlig fehlerfrei zu leisten. In späteren Arbeiten wie dem großen Mondatlas ging Fauth zur Isohypsendarstellung mit Höhenlinien über, die er aus dem Schattenwurf der Sonne folgerte.12

Abb. 2: Philipp Fauth vor seiner dritten Sternwarte auf dem Kirchberg bei Landstuhl, ca. 100 m westlich des Bismarckturms in Landstuhl, ungefähr 1930 (Deutsches Museum NL 041/0791)


Bis 1899 hatte Fauth bereits 2532 neue Krater und Rillen entdeckt, drei Jahre später waren es schon 5594 neue Objekte.13 "Als bedingungsloser Perfektionist waren viele seiner Zeichnungen Wunder an Genauigkeit sowohl in Proportion als auch in Position."14 Auf Fauths Vorschläge gehen dreizehn neue Namen für die Benennung von Mondformationen zurück15.

Fauth hatte sehr genaue Vorstellungen, wie eine Mondkarte auszusehen hatte und kritisierte wiederholt mit deutlichen Worten die vom ihm als unzulänglich angesehenen Leistungen anderer Mondbeobachter, in seiner letzten Publikation 194016 stellte er einundzwanzig Zeichnungen von Mondobjekten anderer Astronomen als "entartete"17 Beispiele seinen eigenen gegenüber. Den Prager Astronomieprofessor Ladislaus Weinek (1848-1913) kritisierte er wiederholt, weil dieser Artefakte auf seinen Fotoplatten nicht als solche erkannt und daher als neue Entdeckungen am Mond verkauft hatte, was Fauth mit seinem guten Instrument rasch erfasst hatte.18

Abb. 3: Fauths vierte Sternwarte in Grünwald (Bayern), Schauplatz der Flaktruppepisode. Links in der Hütte Fauths Sonnenfernrohr. Nach 1930 (Deutsches Museum NL 041/0794)


Eine weitere heftig diskutierte Streitfrage der Zeit war die von Veränderungen auf dem Mond. Immer wieder machten Meldungen von angeblichen Veränderungen die wissenschaftliche Runde, die auf Vulkanismus oder Mondatmosphäre zurückgeführt wurden und die von Fauth stets rigoros als Beobachtungsfehler zurückgewiesen wurden.19 Hermann Klein (1844-1914), Herausgeber der Zeitschrift "Sirius" aus Köln, hatte 1878 die Bildung eines neuen Kraters namens "Hyginus N" vermeldet, und Nepomuk Krieger (1865-1902), München-Gern, berichtete später von einer Veränderung in "Hyginus N1", was jeweils kategorisch von Fauth bestritten wurde.20 Diese Debatten wurden bald polemisch geführt und endeten in persönlichen Angriffen der Kontrahenten aufeinander. Heute ist Konsens, dass in der Tat die allermeisten Berichte über "transiente lunare Phänomene" (TLP) auf optische Täuschungen zurückgehen, verursacht durch den sehr unterschiedlichen Anblick der Mondformationen unter wechselnder Sonnenbeleuchtung in den verschiedenen Mondphasen, aber auch durch die Erdatmosphäre.21 "Fauths Verständnis der Topographie des Mondes war sicherlich demjenigen der Mehrheit seiner Zeitgenossen weit überlegen",23 doch konnte er die Astronomengemeinde in diesem Punkt nicht überzeugen. Berichte über TLP werden auch weiterhin "den heutigen Konsens in Frage zu stellen versuchen, dass der Mond tot sei",24 urteilt Dobbins. Wir sehen, unser heutiges Wissen ist das Resultat eines langen und fehleranfälligen Ringens um die Wahrheit.

Abb. 4: Vergleich des Mondkraters Copernicus: links gezeichnet von Philipp Fauth 1926, Mitte fotografiert von Lunar Orbiter 4, 1967, rechts Lunar Astronautical Chart der US Airforce, 1964. Der kleine Doppelkrater in Form eines Schlüssellochs ("A") am unteren Bildrand wurde 1932 nach Fauth benannt. (Deutsches Museum NL 041/0212, NASA, Lunar and Planetary Institute, Houston)


Abb. 5: Detail aus Abb. 4 vom Südostrand des Kraters Copernicus; Hänge werden durch Schraffen markiert. 1932 zeichnete Fauth den Copernicus erneut in Höhenliniendarstellung. (Deutsches Museum NL 041/0212)


Fauth widmete sich auch der Selenologie, also der Mondgeologie. Zur damaligen Zeit konnte es wenig mehr als Theorien über die Prozesse geben, die für die Oberflächengestalt des Mondes verantwortlich waren. Fauth teilte die Überlegungen von J. Ericsson25, P. Andries26, S. E. Peal27 und anderen, dass der Mond von einer (staubbedeckten) Eisschicht bedeckt sei, wofür sie viele scharfsinnige Argumente anführten, doch womit sie falschlagen.28 In ihren Überlegungen vernachlässigten sie, dass auch der Mond wie die Erde in einem Strahlungsgleichgewicht mit der Sonne steht, welches die Mondoberflächentemperatur bereits auf einen Wert von ca. -55° C anhebt, was im Vakuum bereits zur Sublimation (Verdampfung unter Übergehung der flüssigen Phase) des Eises ausreicht.29 Die zugrunde liegenden Mechanismen (Einfall von Sonnenstrahlung und Abgabe von Wärmestrahlung ins All) waren bereits seit etwa 1880 quantitativ bekannt.30 Frank W. Very gelang es 1898 mit einem Bolometer (Strahlungsdetektor), das er hinter ein Spiegelteleskop montierte, die vom Mond emittierte Strahlungsleistung zu messen und folgerte daraus Tagestemperaturen von bis zu 150 °C und Nachttemperaturen, die unter -220 °C oder maximal -170 °C liegen müssten.33 Diese Werte kommen den heute genannten Extremtemperaturen schon sehr nahe (ca. +120 °C am Tag und -250 °C in der Nacht).35 Die großen Differenzen von Tag und Nacht rühren übrigens daher, dass dem Mond eine Atmosphäre mit ausgleichender Konvektion fehlt und er deutlich langsamer als die Erde rotiert. Auf der Tagseite des Mondes würde das Eis nahezu sofort verdampfen und eine Wasserdampfatmosphäre aufbauen, aus der sich auf der Nachtseite wieder Eis (oder Raureif) niederschlagen müsste, was alles nicht beobachtet wird. Schlussendlich würde der Wasserdampf aufgrund der geringen Schwerkraft des Monds ins All entweichen. Heute gilt der Mond als ein sehr wasserarmer Himmelskörper, wobei die Suche nach Wassereis bis heute fortgesetzt wird und man mittlerweile an den Polen in permanent beschatteten Bereichen Hinweise auf Eis entdeckt hat.36

Seinen Nationalstolz konnte Fauth auch in seinen englischsprachigen Büchern nicht verbergen, so lesen wir in "The Moon in Modern Astronomy"37 von 1908: "Es ist sehr wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass all dies von deutschen Beobachtern entdeckt worden ist [..]. Die ersten epochalen Arbeiten zum Mond wurden von deutschen Autoren gemacht, und die größte Karte des Mondes wurde in Deutschland erstellt." Letztere war die große Mondkarte von Julius Schmidt 1878, Direktor der Sternwarte Athen.

Philipp Fauth war unerhört fleißig. Er verfasste fünfzehn größere Publikationen (Bücher), darunter "Wegweiser am Himmel" (1904, mit A. Mang), "Was wir vom Monde wissen" (1906, 162 Seiten) - übersetzt ins Englische "The Moon in Modern Astronomy" (1908), "Hörbigers Glazial-Kosmogonie" (Nennung als Herausgeber, 1913, 772 Seiten), die Abschnitte "Der Mond" und "Die Planeten" im "Astronomischen Handbuch" des Bunds der Sternfreunde (1921), "Die klimatischen Verhältnisse der Rheinpfalz" (1922, 37 Seiten), "Unser Mond - wie man ihn lesen sollte" (1936, 592 Seiten mit einer Mondkarte von 87 cm im Durchmesser), "Mondatlas" (1964 posthum). Er veröffentlichte 66 Artikel in den "Astronomischen Nachrichten", einer der weltweit führenden Fachzeitschriften für Astronomie, die auf dem ADS-Server der NASA abgerufen werden können. Hinzu kommen Hunderte von Aufsätzen in populärwissenschaftlichen Zeitschriften wie "Sirius", "Himmelswelt", oder "Weltall".38

Den in jahrzehntelanger Beobachtung erarbeiteten großen Mondatlas39 im Maßstab 1:1 Million (als Karte 3,5 Meter im Durchmesser), den Fauth auf 22 Blättern über fotografisch und mit Mikrometermessungen erfassten Ankerpunkten zeichnete, konnte er nicht mehr fertigstellen. Er wurde erst 1964 (23 Jahre nach Fauths Tod) posthum durch seinen Sohn Hermann veröffentlicht. Experten befanden einen deutlichen Qualitätsunterschied zwischen den noch vom Vater gezeichneten Blättern und den nach Bleistiftskizzen des Vaters gefertigten des Sohnes.40

Abb. 6: Der von der Olbers-Gesellschaft herausgebrachte große Mondatlas von Philipp Fauth im Maßstab 1:1'000'000 wurde von Sohn Hermann 1964 nach Bleistiftskizzen seines Vaters fertiggestellt. (Milestones of Science Books)

Die große Mondkarte erschien somit zu einer Zeit, als die NASA bereits zur Vorbereitung der Mondlandungen ein umfangreiches Erkundungsprogramm mit Mondsonden (Ranger, Surveyor, Lunar Orbiter) aufgelegt hatte, durch die u.a. mittels Fotogrammetrie fotografische Karten des Monds, gerade auch der Mondrückseite, mit Koordinaten und Höhenlinien hergestellt werden konnten.41 Gleichzeitig erarbeitete der Kartendienst der US Air Force im Auftrag der NASA in traditioneller Teleskopbeobachtung am Lowell Observatory (Flagstaff, Arizona) eine Mondkarte im gleichen Maßstab von 1:1 Million - in achtjähriger Arbeit mit einem 22-köpfigen Team.42 Philipp Fauths große Mondkarte ist in die Geschichte eingegangen als die letzte und größte, die ein einzelner Forscher jemals durch Teleskopbeobachtung vom Mond geschaffen hat.44

Wie urteilten spätere Mondkartographen über Philipp Fauths Mondarbeiten?

  • Ewen A. Whitaker, Autor der Monografie "Mapping and Naming the Moon" (Kartographie und Nomenklatur des Mondes) hielt ihn für einen "exzellenten Kartografen".45

  • Zdenek Kopal und der Kartograph Robert Carder, letzterer Leiter des ACIC (Aeronautical Chart and Information Center) der US-Luftwaffe, welches u.a. die Lunar Astronautical Charts (LAC) für die NASA erstellte, beide zusammen Verfasser von "Mapping of the Moon" (Kartographie des Mondes), bezeichneten Fauth als "den letzten der großen visuellen Mondbeobachter, dessen Karten sich als veritable Kunstwerke erweisen". Warum der letzte? Nach Fauth wurden Mondkarten überwiegend mit fotografischen Methoden und gestützt auf Raumsonden gewonnen.

  • Nach dem französischen Mondkartographen Félix Lamèch, Gründer und Direktor eines Observatoriums auf Korfu, "übertrafen seine Mondzeichnungen alles, was unser Jahrhundert darin hervorgebracht hat".47

  • J. Ashbrook von der amerikan. Zeitschrift "Sky & Telescope" hielt Fauth für den "vielleicht fähigsten und vielseitigsten aller visueller Betrachter des Mondes zwischen 1890 und 1940" und "Unser Mond" für "das beste aller Mondbeobachtungsbücher".48

  • E.E. Both urteilt in seinem Buch "A History of Lunar Studies" (Geschichte der Mondforschung) über Fauth, dass "die hohen Maßstäbe, die er an sich selbst anlegte, von seinen Zeitgenossen niemals erreicht wurden."49

  • A. Kutter, der Erfinder des "Kutter-Schiefspieglers", befand 1941: "Er konnte Zeichnungen von Mondformationen veröffentlichen, die in ihrem Detailreichtum weit über das hinausgingen, was in den klassischen Arbeiten Mädlers, Lohrmanns und Schmidts geboten worden war".50

  • K. Brasch nannte ihn im bisher jüngsten Artikel von 2020 den "letzten der großen Mondkartographen".51

  • Die International Astronomical Union (IAU) benannte 1932 einen Mondkrater nach ihm als einem der wenigen Lebenden, denen diese Ehrung zuteilwurde.

  • Auf Betreiben Heinrich Himmlers, Dienstherr Fauths als Präsident des Ahnenerbes, erhielt der einundsiebzigjährige Fauth 1939 eine Ehrenprofessorwürde für seine fünfzigjährige wissenschaftliche Betätigung verliehen.52 Da sich keine Universität, insbesondere nicht die LMU München, zur Verleihung bereit erklärte - der Grund dürfte Fauths fehlende akademische Ausbildung und vor allem seine Rolle als bedingungsloser Verfechter der falschen Welteistheorie sein (hierzu mehr im nächsten Abschnitt) - wählte Himmler den Weg über die Reichskanzlei (Adolf Hitler).53 - Nichtsdestoweniger hielt sogar Robert Henseling, Gründer der anerkannten populärwissenschaftlichen Zeitschrift "Die Sterne" und prominenter Gegner der Welteislehre, die Professur aufgrund von Fauths astronomischen Arbeiten zum Mond für vollauf verdient.54

  • Ebenfalls 1939 wurde Fauth zum Mitglied der IAU (International Astronomical Union) in der Kommission 16 "Physikalische Beobachtungen der Planeten und Satelliten" gewählt.55

  • Eine schöne Würdigung des Schaffens von Philipp Fauth zum Mond findet sich unter dem Abschnitt "Bibliographie" bei https://the-moon.us/wiki/Fauth. Dort lesen wir auch, dass Fauths Mondkarten "bewundert werden für die reichhaltigen Details, die durch visuelle Beobachtung mit einer apochromatischen (farbtreuen) 15,5 Zoll-Linse erlangt wurden. Viele halten sie für unübertrefflich."


Philipp Fauth und die Welteislehre

Philipp Fauth half dem Wiener Ingenieur Hanns Hörbiger bei der Abfassung einer pseudowissenschaftlichen, vielfach nur auf Intuition basierenden Theorie über den Aufbau des Universums und des Sonnensystems, der sog. Welteislehre (WEL). Auch wenn er nur als als "Bearbeiter" und Herausgeber von "Hörbigers Glacial-Kosmogonie"56 (772 Seiten), die 1913 herauskam, genannt wird, erbrachte er doch einen nicht unwesentlichen Teil der Schreibarbeit und brachte Ordnung in die eher sprunghafte Gedankenwelt Hörbigers, wofür ihm dieser ewig dankbar war.57 Die 'Bibel der Welteislehre' geriet allerdings schwer lesbar und oft schwülstig mit hübsch anzuschauenden, aber nicht unbedingt verständlichen Diagrammen und man ist versucht zu sagen, dass den Autoren eine Rückmeldung auf solchermaßen geschriebene Ausarbeitungen in einem Studium nicht geschadet hätte.58 Erst später formulierte z.B. der Elektrotechniker Heinrich Voigt die Theorie in besser verständlicher Form.59

Die WEL ist eine umfangreiche Theorie über Aufbau und Enstehung des Sonnensystems, wonach die Planeten des Sonnensystems in einer Art Urknall aus einer Riesensonne und einem in sie eingedrungenen riesigen Eiskörper mit Metallkern entstanden seien. Die so entstandenen äußeren Planeten bestünden hauptsächlich aus Eis, die weiter inner liegenden hauptsächlich aus Metall, teilweise mit Eis überzogen, wobei die Erde eine Sonderstellung einnehme. Die Milchstraße sei unterteilt in eine Glutmilchstraße und eine Eismilchstraße und die letztere bestünde aus unzähligen Eisbrocken in dreifacher Neptunentfernung (Neptun ist der äußerste bekannte Planet des Sonnensystems), aus der ein massives Bombardement von "Grobeis" auf die Sonne und die Erde niedergehe. Das umfassende Theoriegebäude erstreckt sich auch auf irdische Meteorologie (Hagel aus Grobeiseintrag in die Atmosphäre) und Geologie und erklärt die Eiszeiten, (biblische) Flutkatastrophen und manches andere.

Die detailliert ausgearbeitete und mit vielen Zahlen unterlegte Theorie war wissenschaftlich höchst angreifbar und wurde rasch in vielen Aussagen widerlegt.61 Nicht ins Bild passende Tatsachen wurden von den Autoren ignoriert oder man begegnete ihnen mit Pseudoargumenten oder Polemik. Hörbiger und Fauth besaßen schlicht nicht das fachliche Detailwissen und das wissenschaftliche Rüstzeug, um ein so gewaltiges Unterfangen halbwegs seriös angehen zu können. Der Popularität der Welteislehre im Deutschland und Österreich der 1920er und 1930er Jahre, die planmäßig angefacht wurde mit Vereinsgründungen, (Laien)-Vorträgen, Zeitschriften und Büchern bis hin zu Science-Fiction-Romanen, tat das keinen Abbruch.62 In den 1930er und 1940er Jahren wurde die WEL einerseits weltanschaulich "in Richtung eines urarischen, urgermanischen Weltbilds"63 vereinnahmt, andererseits aber auch so oft "wie nie zuvor in der Geschichte" als Pseudowissenschaft bezeichnet.64

Das Nichtfruchtenwollen aller Kritik erboste (zu Recht) die wissenschaftliche Gemeinde, die das Treiben des 'Zirkus' mitansehen musste, sofern sie es nicht vorzog, dieses zu ignorieren.65 Dass die Welteislehre dann auch noch Unterstützung von Personen wie Heinrich Himmler bekam, der einige Male gegen allzu laute Kritiker intervenierte, musste erst recht wie ein rotes Tuch auf viele gewirkt haben.66 Hinzu kam Fauths streitbare Persönlichkeit, der andere Mondkartographen und Welteislehrekritiker gerne aufs Korn nahm und von oben herab beurteilte, was er selbst in seinem 1925 erschienenen Buch "Mondesschicksal", in dem er den Mond unter den Vorzeichen der Welteislehre bespricht, zu bemerken scheint, wenn er im Vorwort schreibt:

Wenn es da und dort scheinen sollte, als wehe ein zu scharfer Wind der Abwehr in den folgenden Blättern, dann wolle man bedenken, daß die Schärfe des Spottes über die von den grundsätzlichen Gegnern oft nur oberflächlich gekannte WEL (Welteislehre), die Urteilslosigkeit angeblicher Kenner des Mondes und die beschämende Zähigkeit im Festhalten an lange bekämpften Irrungen - neben unsachlichen Widerständen - die Schuld daran tragen, daß für bessere Überzeugungen "eine Lanze gebrochen" werden muß.

Max Wolf, der Begründer der Sternwarte Heidelberg-Königsstuhl, dem Fauth sein Buch zuschickt, antwortet ihm folglich am 6. März 1925:67

Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen sage, daß ich mit Ihrem Mondbuch nicht einverstanden bin. Abgesehen von der Art der Vorstellung der schönen, aber leider durch Nichts bewiesenen Utopie Hörbigers, stößt mich ganz besonders die Behandlung Ihrer Kollegen ab, von denen doch Jeder auch das Beste gewollt hat. [...] Selbst wenn Sie recht haben, daß der Mond aus Eis besteht, sollten Sie nicht schreiben. [...] Ich bin auch überzeugt, daß Sie auf diesem Wege genau das Gegenteil von dem erreichen, was Sie anstreben.

Im Ergebnis wurden in der deutschen Rezeption auch in der Selenografie gerne die Fehler Fauths gesucht und gefunden und die Leistungen eher klein geredet.68 Auf der anderen Seite des großen Teichs in den USA war man weniger persönlich betroffen und konnte besser zwischen dem Mondforscher und dem Welteislehre-Verteidiger auseinanderhalten, so dass wir hier eine fairere und vor allem auch wissenschaftlich solidere Beurteilung seiner Leistungen in der Mondforschung finden, da von echten Mond(kartographie)kennern gefällt.

Die Naturwissenschaft lebt von Hypothesen und Theorien, die sich im Experiment und in der Wirklichkeit beweisen müssen, die Vorstellung einer neuen Theorie durch Hörbiger und Fauth war daher nichts Ungewöhnliches. Dabei darf man auch falsch liegen, wobei die beiden mit der Welteislehre - auch nach damalig gesichertem Wissen - schon sehr weit daneben lagen. Beide ließen sich bis zu ihrem Tod trotz aller gegenteiligen Evidenz nicht von der grundsätzlichen Richtigkeit der Welteislehre abbringen, was in gewisser Weise auch verständlich ist, nachdem sie einen solchen Wirbel veranstaltet hatten, was ihnen aber nicht zur Ehre gereicht.69 Nun gut, Hörbiger und Fauth waren nicht die Ersten, die sich verrannten, die Liste der wissenschaftlichen Irrtümer ist lang.


Fußnoten

7. Kopal, Z. / Carder, R.W: Mapping of the Moon. Past and Present. Springer Science and Business Media. Vol. 50. Dordrecht: 1974, S. 27.

8. Allein das Team des Kartendiensts der US Airforce, welches in den 1960er Jahren die "Lunar Astronautical Charts" (LAC) schuf, umfasste 22 Personen. Auch der US Army Map Service erstellte Karten für die NASA mit einer "Task Force" und mindestens zwei Universitäten (Arizona, Manchester) waren beteiligt.

9. Sheehan, W. P. / Dobbins, T. A: Epic Moon: A history of lunar exploration in the age of the telescope. Richmond: 2001., S. 270.

11. Wir wiederholen dies noch einmal mit den Worten des Marsbeobachters E.C. Slipher (nach Kopal / Carder, S. 147 f.), weil Fauth auch die Ablehnung der fotografischen Aufnahme als unzeitgemäß vorgeworfen ist: "The reason is that atmospheric turbulence called 'seeing' causes the image to be in motion, distorted and defocused. [...] If you expose a photographic plate for two seconds to get a certain image, the photograph turns out to be a bad average over the whole period of time; whereas the eye can see in 1/20 of a second and pick out the instant detail that is visible which is entirely lost in the photograph." Für Übersichtskarten ist allerdings nicht immer die höchste Auflösung notwendig, vgl. Ahnert, Paul: Zur Geschichte der visuellen Mondbeobachtung. Sonderheft Mondkarten. Nachrichten der Olbers-Gesellschaft Bremen Nr. 60, 11.10.1964, S. 24.

12. Kopal / Carder S. 116: "The question might be asked, why produce a chart of the Moon when photographic co­verage was already available? The answer: a well prepared chart can reflect the best qualities of in­numerable photographs, can remove the apparent distortion of the photo image, and can be supplemented by telescopic observations in which the resolution is two to three times better than the average lunar photograph." Bei einer Karte und einer Fotografie handelt es sich auch letztendlich um verschiedene Konzepte. Um die Vorteile gezeichneter Karten wie solcher von Fauth mit Schraffen oder Höhenlinien oder in späterer Zeit mit Schummerung wie bei den Lunar Astronautical Charts (LAC) der US Airforce oder in Antonín Rükls Atlas of the Moon (Hamlyn Publishing. London 1990) zu verstehen, genügt ein Blick - ganz analog zur Erde, wo man sich auch lieber nach Kar­ten als nach Luftbildern orientiert.

13. Fauth, Philipp (posthum): Mondatlas. Erläuterungen. Hrsg. von Olbers-Gesellschaft, Bremen 1964, S. 6.

14. Sheehan / Dobbins. S. 271.

15. Whitaker, Ewen A.: Mapping and Naming the Moon. Cambridge 1999, S. 227.

16. Fauth, Philipp: Jupiterbeobachtungen zwischen 1910 und 1938/39: Berlin 1940, nach Fauth, Philipp (posthum): Mondatlas. Erläuterungen. Hg. von Olbers-Gesellschaft, Bremen 1964, S. 8.

17. Der Leser heute zuckt bei diesem Adjektiv natürlich zusammen.

18. Sheehan / Dobbins: S. 273 - zukünftig als "Dobbins" referenziert.

19. Ebd. S. 277.

20. Ebd. S. 197, 277.

21. Ebd. S. 325.

22. Garland, Fred M.: Snow on the Moon: Popular Astronomy, Vol. 54: 1946, S. 176-182. Meteoriteneinschläge, die bei ausreichender Größe des Meteoriten kleine Lichtblitze und Krater auf der Mondoberfläche hinterlassen, sind nicht mit TLP gemeint.

23. Dobbins. S. 279.

24. Ebd. S. 325.

25. Ericsson, John: The Lunar Surface and its Temperature. Nature, 34: 1886, S. 248-251.

26. Andries, P: Die Beschaffenheit der Mondoberfläche. Sirius, Heft 7: 1887, S. 148-155.

27. Peal, S. E.: L'Eau de la Lune - Un Monde de Neige. L'Astronomie, Vol. 9 (1890), S. 89-92; Lunar Glaciation. Nature, Vol. 35 892: 1886, S. 100-101.

28. Für eine Übersicht über lunare Glazialtheorien siehe Garland, Fred M.: Snow on the Moon: Popular Astronomy, Vol. 54 (1946) S. 176-182.

29. Wikipedia (dt.): Strahlungsgleichgewicht, Wikipedia (dt.): Mond#Oberflächentemperatur.

30. S.P. Langleys Expedition zum Mount Whitney (4421 m) von 1881 ergab nach Andries eine Solarkonstante (Son­neneinstrahlung) von ca. 3 cal/(min·cm²) bzw. 2'000 W/m², was schon in die Nähe des tatsächlichen Werts 1'361 W/m² kam. Die Strahlungsleistung der Sonne am Ort der Erde entspricht im Mittel auch der auf dem Mond. Die Emission von (Wärme)Strahlung wurde 1879 von Josef Stefan experimentell bestimmt und 1884 von Ludwig Boltzmann theoretisch hergeleitet.

31. Stefan, J.: Über die Beziehung zwischen der Wärmestrahlung und der Temperatur. In: Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Bd. 79(1879), S. 391-428.

32. Boltzmann, L.: Ableitung des Stefan'schen Gesetzes, betreffend die Abhängigkeit der Wärmestrahlung von der Temperatur aus der electromagnetischen Lichttheorie. In: Annalen der Physik und Chemie 22 (1884), S. 291-294.

33. Very, Frank W.: The probable range of temperature on the moon II, The Astrophysical Journal, Vol. 8, Nr. 5: Dez 1898.

34. Dobbins. S. 281.

35. Messungen der Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter seit 2009. http://nasa.gov/lro.

36. NASA Sciene, Earth's Moon, Inside & Out. Water & Ices. https://moon.nasa.gov/inside-and-out/composition/water-and-ices/.

37. Fauth, Philipp: The Moon in Modern Astronomy. A Summary of Twenty Years Selenographic Work, and a Study of Recent Problems. Translated by Joseph McCabe. London: 1907, S. 158.

38. Fauth, Philipp: Lebenslauf 1938. National Archives Washington RG242, T580, Roll 195.

39. Fauth, Philipp (posthum): Mondatlas. Hg. von Olbers-Gesellschaft, Bremen 1964.

40. Ashbrook, J.: Astronomical Scrapbook. The Fauth moon atlas. Sky & Telescope: Okt 1965, S. 202-210.

41. NASA: Lunar Topographic Orthophotomap (LTO) Series (1:250'000)
https://www.lpi.usra.edu/resources/mapcatalog/LTO/.

42. US Airforce: Lunar Astronautical Chart (LAC) Series (1:1'000'000).
https://www.lpi.usra.edu/resources/mapcatalog/LAC/ sowie Dobbins. S. 290.

44. K. Brasch: The Journal of The Royal Astronomical Society of Canada, Vol 114, No. 3: Juni 2020, S 118. Dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse veralten, manche früher, manche später, ist keine "Tragik" oder "Schicksal", sondern der normale Lauf der Wissenschaft. Darin ist keine Schmälerung einer wissenschaftlichen Leistung oder gar ein Scheitern zu sehen.

45. Whitaker, Ewen A.: Mapping and Naming the Moon. Cambridge 1999, S. 168. Whitaker war Mitarbeiter G. Kuipers am Lunar a. Planetary Lab. der Univ. of Arizona, Tucson und Co-Autor des Photographic Lunar Atlas, 1960, Orthographic Atlas of the Moon, 1962, Rectified Lunar Atlas, 1964. (Kopal / Carder. S. 43). W. arbeitete u.a. auch als Astronom am Royal Greenwich Observatory.

46. Kopal, Carder. S. 33. Zdenek Kopal war Prof. für Astron. an der Univ. Manchester und verfeinerte die Schatten­messmethode zur Bestimmung von Höhen auf dem Mond bei seitlichem Sonneneinfall im Auftrag der NASA im Vorfeld der Apollo-Mondlandungen.

47. Fauth: Mondatlas, Erläuterungen. S. 10.

48. Ashbrook. S. 202.

49. Both, E.E.: A History of Lunar Science. Buffalo Museum of Science: 1969, S. 28, nach Dobbins. S. 271.

50. Kutter, Anton: Prof. Philipp Fauth in Memoriam, In: Die Himmelswelt 51 (1941), Heft 3/4.

51. Brasch, Klaus: Philipp Fauth. Last of the Great Lunar Mappers. Journal of the Royal Astronomy Society of Canada 2020, S. 118.

52. Hans Robert Scultetus (Leiter der Abt. Wetterkunde im Ahnenerbe) schreibt am 05.05.1965 an Hermann Fauth, dass (Scultetus) "durch die Reichsführung SS die Ernennung [Fauths] zum Professor erreicht" habe. LBZ Pfälzische Landesbibliothek Speyer, N18.

53. Stadt Bad Dürkheim: Anmerkungen. S. 27: Widerstand von Rabe, M-Bogenhausen und angebl. Vogt, Heidelberg gegen F's Ernennung zum Professor.

54. Henseling, R.: Umstrittenes Weltbild. Astrologie. Welteislehre. Um Erdgestalt und Weltmitte. 1. Aufl. Leipzig: 1939, S. 232, siehe auch Nagel, Brigitte: Die Welteislehre. Ihre Geschichte und ihre Rolle im "Dritten Reich". Berlin 2000, S. 11.

55. Fauth, Litten. S. 250.

56. Hörbiger, Hanns: Hörbigers Glacial-Kosmogonie. Hg von Philipp Fauth, Kaiserslautern 1913.

57. Fauth, Litten. S. 70.

58. Siehe auch Henseling: Umstrittenes Weltbild. S. 232 und Wessely, Christina: Welteis. Eine wahre Geschichte. Berlin 2013, S. 173f.

59. Voigt, Heinrich: Eis, ein Weltenbaustoff, gemeinfaßliche Einführung in Ph. Fauths Hörbigers Glaciakosmogonie (Welteislehre). Berlin-Wilmersdorf 1920.

60. Nagel, Brigitte: Die Welteislehre. Ihre Geschichte und ihre Rolle im "Dritten Reich". Berlin 2000, S. 11f.

61. Henseling, R. (Hg.): Weltentwicklung und Welteislehre. Potsdam 1925. Besonders beeindrucken die him­mels­mechanischen Rechnungen von Friedrich Nölke, der allein mit der Drehimpulserhaltung die Unmöglichkeit vieler Hypothesen klar darlegt. Die Existenz von Wassereis im Sonnensystem, nicht nur auf der Erde, sondern auch in Kometen, Asteroiden oder Monden und Ringen der äußeren Planeten, ist kein Beweis für die viel weiter gehende Theorie der Welteislehre.

62. Wessely. S. 89f.

63. Henseling: Umstrittenes Weltbild. S. 224.

64. Wessely. S. 247: "Von der Wissenschaftsgeschichtsschreibung ist diese Tatsache allerdings praktisch nicht berücksichtigt worden. Es hätte auch kaum zu ihren großen Erzählungen gepasst [...]."

65. Ashbrook. S. 202.

66. Wessely. S. 251f. Die WEL war aber auch in nationalsozialistischen Kreisen umstritten.

67. Deutsches Museum, NL 041 / 0541.

68. Stadt Bad Dürkheim: Anmerkungen, z.B. S. 4: Wolfgang Dick bemäkelt die Berufsauffassung F's, S. 10f.: Freddy Litten sucht und findet F's (Schönheits)Fehler, aber: Wissenschaft ist arbeitsteilig und Fauth war von Ausstattung, Arbeitsethos und Intellekt keinem der Zeit irgendwie unterlegen. Die Mondkarte als "tragischer" Anachronismus, S. 27: Widerstand von Rabe, München-Bogenhausen und angebl. Vogt, Heidelberg gegen F's Ernennung zum Professor. Durch den Privatbesitz seines wertvollen Instruments wurde Fauth wohl manchem auch nicht sympathischer.

69. Fauth hatte sich auch 1936 vertraglich gegenüber dem Ahnenerbe zu einer Weiterentwicklung der WEL verpflichtet, die auch Korrekturen umfassen sollte.


Weblinks


Literatur

  1. Hermann Fauth, Freddy Litten (Hrsg.): "Philipp Fauth - Leben und Werk" ("Algorismus" Heft 9). Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, München 1993, ISBN 3-89241-008-9
  2. W.P. Sheehan, T.A Dobbins: "Epic Moon - A history of lunar exploration in the age of the telescope", Willmann-Bell, 2001, ISBN 0-943396-70-0
  3. Jürgen Boudier: "Philipp Fauth, ein pfälzischer Mond- und Planetenforscher", Naturforschung, Naturschutz und Umweltbildung: 175 Jahre Pollichia, Hrsg.: Michael Geiger, Hans Wolfgang Helb, Neustadt/W. 2015, ISBN 978-3-925754-63-1, S.82-83
  4. Brigitte Nagel: Die Welteislehre. Ihre Geschichte und ihre Rolle im "Dritten Reich". Berlin 2000, ISBN 3-928186-55-8
  5. Christina Wessely: Welteis. Eine wahre Geschichte. Berlin 2013, ISBN: 978-3882219890